Meine Familie zählt zur Mittelschicht. Ich weiß also, worüber ich rede, wenn ich von Belastungen spreche. Obwohl die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahren ständig gewachsen und die Arbeitslosigkeit gesunken ist, kommt davon zu wenig in der Mitte an.
Wer Kinder hat, Verpflichtungen eingeht und vielleicht auch noch Eigentum erwerben möchte, der merkt sehr schnell, dass auch mit zwei Einkommen die finanziellen Spielräume sehr eng werden können. Die finanzielle Belastung ist einfach zu hoch – und wir müssen aufpassen, dass wir die Schraube nicht überdrehen. Denn die Mittelschicht finanziert so ziemlich alles was es braucht, um den Sozialstaat am Leben zu halten.
Es ist gut, dass wir denen helfen, die Hilfe brauchen. Aber wer hilft der Mittelschicht?
Es sollte sich mehr lohnen arbeiten zu gehen, als zu Hause zu bleiben. Überall werden Fachkräfte, aber auch weniger qualifizierte Mitarbeiter gesucht - es gibt ausreichend offene Stellen. Wir müssen Anreize schaffen, sich vom Sofa zu erheben und nicht dort Platz zu nehmen. Das wäre doch schon mal ein Anfang.
Es gibt aber noch mehr Entlastungsmöglichkeiten. So sollte die Grunderwerbsteuer beim Kauf der ersten Immobilie wegfallen. Ebenso wollen wir für die Ü3-Kindergartenjahre die Beitragsfreiheit einführen. Das würde für spürbare Entlastung sorgen.